Der Islam und der Diskurs der Toleranz und Nachsicht


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Über die Toleranz und Nachsicht des Islam zu sprechen ist nichts spezielles oder partielles, sondern etwas, was den gesamten Islam umfasst und anspricht, weil die Toleranz und Nachsicht in jeder Facette des Islam integriert ist. Wie kann es auch anders sein, wo doch der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) sagte:

„Die beste Art und Weise eures Glaubens ist die einfachste.“

Auch sagte er (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Die beliebte Art der Religion bei Allah ist die des rechten Glaubens und der Gnade.“ (Buchari)

Der Islam ist somit ein vollkommener und umfassender Diskurs. Der Islam ist die Religion der Mitte, wie Allah, der Hocherhabene, sagt:

(Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, damit ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei.)              (Qur´an 2:143)

  1.  Der Islam ist eine Religion der Toleranz und Nachsicht im Bereich der Politik und der auswärtigen Beziehungen, so sagt Allah, der Hocherhabene:

(Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt die Gerechten.)         (Qur´an 60:80)

  1.  Auch ist er eine Religion der Toleranz und Nachsicht im Bereich der Gesellschaft, so sagt Allah, der Hocherhabene:

(O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.)            (Qur´an 94:13)

  1.  Auch im Bereich des Benehmens und des Charakters ist der Islam eine Religion der Toleranz und Nachsicht, so sagt Allah, der Hocherhabene:

(Nimm den Überschuss, gebiete das allgemein Gute und wende dich von den Toren ab!)          (Qur´an 7:199)

  1.  Im Bereich der religiösen Verrichtungen zeigt sich diese Toleranz ebenfalls. So sagt Allah, der Hocherhabene: (Diejenigen aber, die glauben und rechtschaffene Werke tun – Wir erlegen keiner Seele mehr auf, als sie zu leisten vermag –, jene sind Insassen des (Paradies)gartens. Ewig werden sie darin bleiben.)

                                                                        (Qur´an 7:42)

  1. Und so verhält es sich auch im Bereich der Wirtschaft. So sagt Allah, der Hocherhabene:

(Diejenigen, die Zins verschlingen, werden nicht anders aufstehen als jemand, den der Satan durch Wahnsinn hin und her schlägt. Dies (wird sein), weil sie sagten: „Verkaufen ist das gleiche wie Zinsnehmen.“ Doch hat Allah Verkaufen erlaubt und Zinsnehmen verboten. Zu wem nun eine Ermahnung von seinem Herrn kommt, und der dann aufhört, dem soll gehören, was vergangen ist, und seine Angelegenheit steht bei Allah. Wer aber rückfällig wird, jene sind Insassen des (Höllen)feuers. Ewig werden sie darin bleiben.)                (Qur´an 2:275)

  1.  Der Islam ist auch eine Religion der Toleranz und Nachsicht im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen. So sagt Allah, der Hocherhabene:

(Die in Freude und Leid ausgeben und ihren Grimm zurückhalten und den Menschen verzeihen. Und Allah liebt die Gutes Tuenden.) (Qur´an 3:134)

  1.  So ist es ebenfalls im Bereich der Erziehung und Bildung. So sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Vereinfacht und erschwert nicht, und verkündet die

gute Nachricht und schreckt nicht ab.“                (ibn Hibban)

Die islamischen religiösen Texte waren ein Anlass, den Diskurs der Toleranz, der Nachsicht und der Einfachheit durch die Nachlegung seiner praktischen Umsetzung in der islamischen Gesellschaft zu verankern:

Auf der Ebene des Einzelnen, durch den Ausspruch des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Seid nachsichtig, so ist Allah mit euch nachsichtig.“

(von Ahmad überliefert)

und auf der Ebene der Gemeinschaft, anhand des Ausspruchs des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Allah liebt die Güte in jeder Angelegenheit.“ (Buchari)

Der Prophet hat sogar für denjenigen, der gütig mit seiner Umma umgeht und sie milde behandelt und sie dabei mit Einfachheit führt, ein Bittgebet gesprochen, in dem es heißt:

„O Allah, wer die Führung dieser Umma übernimmt und es ihr schwer macht, erschwere es ihm, und wer die Führung dieser Umma übernimmt und gütig, milde und nachsichtig mit ihr umgeht, geh gütig, milde und nachsichtig mit ihm um.“ (von Muslim überliefert).

Der Islam hat die Toleranz und Nachsicht zu den Dingen zählen lassen, die zum Paradies führen und von der Hölle abwenden, so sagte der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken):

„Wer unkompliziert, sanft und nah ist, den hält Allah von der Hölle fern.“

Aber man muss wissen, dass Toleranz, Nachsicht und Einfachheit speziell für die religiösen Verrichtungen gelten und nicht für die Lehren der Scharia und der Religion. So kann nichts Verbotenes für erlaubt erklärt werden und nichts Erlaubtes für verboten. Auch darf das Praktizieren seiner Richtlinien und Regeln nicht vernachlässigt werden oder etwa den islamischen Auffassungen und allgemeinen Sitten schaden. Es sind die Toleranz, die Nachsicht und die Einfachheit, die fern sind von Härte und Schwere und auch fern von Frevel und Sünde. Geregelt ist dies in dem Ausspruch des Propheten, den ’Aischa (möge Allah Wohlgefallen an ihr haben) die Ehefrau des Propheten berichtete:

„Wenn dem Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken) zwei Dinge angeboten wurden, so wählte er die einfachere Sache, solange es sich nicht um eine Sünde handelte. War es eine Sünde, dann war er am entferntesten davon.“

Natürlich sind die Ausnahmen davon ausgeschlossen, denn diese haben ihre speziellen Regelungen.

Im Folgenden werden wir weitere Facetten der Toleranz und Nachsicht behandeln

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