Das olfaktorische Alphabet


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In den 1990-er Jahren stellten Forscher fest, dass es etwa 1000 verschiedene olfaktorische Rezeptoren in unseren Nasen gibt.  Dies erstaunte die Wissenschaftler, weil die Vielfalt der Rezeptoren im Geruchswahrnehmungssystem das des Seh-, Hör- und Tastsystems um ein Vielfaches überstieg. Des Weiteren wurde eine weitere Frage zu der bereits langen Liste jener zugefügt, deren Antworten unbekannt waren: Wie können wir mehr als 10.000 verschiedene Düfte mit nur 1000 verschiedenen Rezeptoren erkennen?

1999 haben Amerikanische und Japanische Wissenschaftler, die diese Frage erforschten, bedeutende Entdeckungen über das Funktionieren des olfaktorischen Systems gemacht. Gemäß den Ergebnissen dieser Untersuchung ist ein Geruchsrezeptor in der Lage Verbindungen mit verschiedenen Geruchsmolekülen einzugehen, was eine Reihe von Geruchsrezeptoren in Aktivität versetzt. Anschließende Studien haben das Vorhandensein eines sehr speziellen Mechanismus im olfaktorischen System aufgezeigt. Mit den Worten von Linda B. Buck, eine der beteiligten Forscher, war dieser Mechanismus ein bestimmtes „Alphabet“.

Wie Sie wissen, bestehen die Wörter und Sätze, die wir verwenden, aus 26 Buchstaben, die einzeln für sich nichts bedeuten. Ein bedeutsamer Sinn entsteht nur dann, wenn sie in einer bestimmten Reihenfolge verbunden werden.

Auf ähnliche Weise wird ein aus Rezeptoren bestehendes Alphabet im olfaktorischen System verwendet. Um es anders auszudrücken: 1000 verschiedene Rezeptoren stellen 1000 verschiedene „Buchstaben“ dar. Es gibt keinen bestimmten Rezeptor, der auf jeden Geruch in der olfaktorischen Region reagiert; vielmehr stimulieren verschiedene Geruchsmoleküle bestimmte Rezeptoren, die dann bestimmte Glomeruli im Riechkolben aktivieren. Dies bildet eine bestimmte Kombination bzw. einen Code für den Geruch. Geruch A beispielsweise aktiviert die Kommunikationseinheiten 23,246, 456 und 799 im Riechkolben, während Geruch B dasselbe bei den Nummern 382, 573, 684, 812 und 1245 macht. Diese zwei verschiedenen Codes werden dann als verschiedene Gerüche in dem Geruchscortex des Gehirns wahrgenommen. Eine schnelle mathematische Berechnung zeigt, dass dieser Mechanismus, den wir besitzen, Millionen verschiedener Aromen identifizieren kann.

Der Grund, weshalb der Satz „Die Küche riecht nach Vanille“ Bedeutung hat, liegt darin, dass die Buchstaben unseres Alphabets in einem bestimmten Satz angeordnet sind. Auf ähnliche Weise findet ein „Vanille“ ausdrückendes Aroma aus der Küche mittels Rezeptoren und Glomeruli statt, die auf eine bestimmte Weise stimuliert werden.

Die Geruchswahrnehmungsregion des Gehirns analysiert die Signale verschiedener Rezeptoren en masse. Der Geruch, den wir als eine einzige Wahrnehmung definieren, geschieht als Ergebnis von 1000 verschiedenen Rezeptoren. Mit anderen Worten: Jeder Rezeptor ist in Wirklichkeit Teil eines Mosaiks, und ein wahrnehmbarer Geruch entsteht nur wenn alle Bestandteile des Mosaiks zusammengetragen sind.


Unsere Fähigkeit die verschiedenen angenehmen Gerüche von Speisen, Blumen und Getränken zu unterscheiden, ist ein Segen, der den Menschen durch Gott gegeben wurde.

Professor John C. Leffingwell vergleicht die Art, wie Rezeptoren Geruchswahrnehmungen im Gehirn erzeugen, mit der Art, wie Buchstaben in bestimmten Anordnungen Wörter bilden, Noten Musikwerke oder binärer Code Computerprogramme.  Wie jede wissenschaftliche Neuentdeckung stellt diese Entdeckung selbstverständlich eine große Enttäuschung für die Evolutionisten dar. Es ist unmöglich, dass ein Stück von Shakespeare durch Zufall aus Buchstaben entsteht, oder ein Werk von Mozart durch eine Montage von Noten. Es ist auch unmöglich, dass Gerüche durch Zufall aus dem „Alphabet“ des olfaktorischen Systems entstehen, was unvergleichlich komplexer ist. Selbst das Wort unmöglich wird der Sache nicht gerecht.

Deswegen gilt: Selbst wenn Evolutionisten glauben, dass die Geruchsrezeptoren durch Zufall entstanden sind, dann entlässt es sie noch nicht aus der Unentschlossenheit, in der sie sich befinden, Da diese Rezeptoren durch einige 1000 Gene kontrolliert werden. Um es noch deutlicher auszudrücken: Geruchsrezeptoren entstehen gemäß einem Muster, das vorher in den Genen enkodiert ist. Und Geruchsrezeptorgene sind auf alle Chromosomen verteilt, abgesehen vom Chromosom 20 und dem Y-Chromosom.  (Abbildung 16) Es ist unmöglich, dass das genetische Coding für einen einzigen Geruchsrezeptor spontan entsteht oder infolge eines Zufalls. Würde man alle rationalen, bewussten Menschen versammeln, die vor dem zwanzigsten Jahrhundert gelebt haben und deswegen keine Kenntnis davon hatten, wie ein Computer arbeitet, sie könnten immer noch kein gewöhnliches Computerprogramm schreiben. Da dem so ist, kann man da wirklich erwarten, dass blinde, unbewusste Atome die genetischen Codes für Rezeptoren schreiben können, die die Aromen von Blumen, Früchten und unzähligen chemischen Substanzen wahrnehmen?

Absolut nicht! Geruchsrezeptoren und Wahrnehmungssysteme, olfaktorische Zellen und Gene, die sie kontrollieren, können nicht ohne einen Schöpfer existieren, Der sie gemacht hat. Dieser Schöpfer ist Gott, „... Der Herr der Himmel und der Erde und was zwischen beiden ist...“ (Sure ash-Shu´ara`, 24)

 

Die wundersame Verbindung in den olfaktorischen Nerven

Eine sehr wichtige Eigenschaft unterscheidet olfaktorische Nervenzellen von anderen Neuronen. Obwohl die etwa 100 Milliarden Neuronen im Gehirn so lange wir leben nicht ersetzt werden können, leben die Millionen von Geruchsrezeptorzellen in der Nase durchschnittlich 45 Tage. Diejenigen, die am Ende dieser Periode sterben, werden durch andere ersetzt.  Der Ort, an dem neue olfaktorische Zellen entstehen, ist bei den Basalzellen in der olfaktorischen Region. Basalzellen arbeiten wortwörtlich wie eine Geruchszellenfabrik, ständig und regelmäßig neue produzierend.

Unter gewissen Umständen, wenn der Kopf einen schweren Schlag erhält, wie beispielsweise in einem Verkehrsunfall, werden olfaktorische Zellen im ethmoidalen Knochen, einem der Schädelknochen, zusammengedrückt. Dieser ist einer von denen, die den Schädel ausmachen. Wenn der Schaden zu groß ist, übernehmen neue Zellen die Arbeit und verhindern damit den Verlust der Geruchswahrnehmung. Dieser Wiedererwerb des Geruchssinnes wurde in sehr vielen Fällen beobachtet.

Wie können die neuen Zellen unfehlbar wissen wo sie sich nachwachsen sollen? Wie erreichen sie ihre Ziele in der olfaktorischen Region? Wie sind neue Rezeptoren in der Lage die Kommunikation aufrechtzuerhalten, die ihre Vorgänger mit den Geruchsmolekülen ohne Verlust oder Fehler errichtet haben? Wie wird die Kommunikation zwischen den Rezeptoren und dem Riechkolben fehlerlos wiederaufgenommen?


(Abbildung 16)
Mit Ausnahme des Chromosoms 20 und des Y-Chromosoms, gibt es Geruchsrezeptorgene in allen menschlichen Chromosomen. Das in bezug auf Geruchsrezeptorgene reichste Chromosom ist das Chromosom 11.

Die Welt der Wissenschaft erwartet enthusiastisch Antworten auf diese und ähnliche Fragen. Was derzeit bekannt ist, ist die Existenz von erstaunlichen Mechanismen unter den Zellen, wobei die Details noch unbekannt sind. Obwohl ungefähr eine Million olfaktorische Zellen alle 45 Tage vollständig ersetzt werden, nehmen Sie weiterhin den Geruch einer Rose so wahr, als würde er zu einer Rose gehören. Würde irgendein Fehler im Austausch in den olfaktorischen Zellen stattfinden, würden Sie sehr viele Gerüche falsch identifizieren oder sie sogar überhaupt nicht kennen. Sie könnten dann auch die entstehende Verwirrung nicht mehr korrigieren. Ihr olfaktorisches System würde Sie ständig irreleiten und ernste Schwierigkeiten entstehen lassen. Dennoch geschieht nichts davon. Neue Nervenzellen übernehmen ohne Fehler die Funktionen der alten.

Ein weiterer erstaunlicher Punkt ist, wie diese neuen olfaktorischen Nerven fehlerlos ihren Weg in den Riechkolben finden. Es gibt keine Wegweiser in Nase oder Gehirn, und neue Zellen können schwerlich nach dem Weg fragen. Dennoch werden während Ihres Lebens die Verbindungen der olfaktorischen Nerven ständig erneuert, und zwar auf eine Weise, die keinen Raum für Fehler zulässt. Dies kann nicht in Begriffen der Wahrscheinlichkeitsrechnung erklärt werden. Zu Behaupten, dass die Verbindungen unter den Millionen von olfaktorischen Nerven durch Zufall zustande kamen ist so, als würde man behaupten, dass die Kabel, die das Telefonsystem einer Großstadt ausmachen, ohne Fehler durch Wind, Blitz und zufällige Begebenheiten verlegt wurden.

Ohne Zweifel sind all dies Beweise der makellosen Schöpfung und unvergleichlichen Kunstfertigkeit unseres Allmächtigen Herrn. Jedes Teil des olfaktorischen Systems, jede Zelle, jedes Molekül und jedes Atom verhält sich auf eine Weise, die durch den Allwissenden und Allmächtigen Gott in ihnen hervorgerufen wurde, seit dem Tag ihrer Schöpfung. Gott weist sie an, wie sie sich zu jedem Augenblick zu verhalten haben, bis ins letzte Detail. Diese Wahrheit wird im Quran in einem Vers offenbart:

Gott ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat und vor der Erde ebensoviel. Der Befehl steigt zwischen ihnen herab, damit ihr wisst, dass Gott Macht über alle Dinge hat und dass Gott alle Dinge mit Seinem Wissen umfasst. (Sure at-Talaq, 12)

 

 

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