Die Botschaft von Jesus


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Wir haben bereits hervorgehoben, dass Jesus, der Sohn Marias, oder wie er von den Muslimen genannt wird, ´Isa ibn Maryam, sein erstes Wunder vollbrachte, als er von Maria auf dem Arm geschaukelt wurde.  Mit Gottes Erlaubnis sprach er und seine ersten Worte waren: “Ich bin ein Diener Gottes.” (Quran 19:30).  Er sagte nicht: "Ich bin Gott" oder auch nur : "Ich bin der Sohn Gottes".  Seine ersten Worte bildeten die Grundlage seiner Botschaft.  Und seine Botschaft war, die Menschen wieder zur reinen Anbetung des Einen Gottes aufzurufen. 

Zur Zeit Jesu´ war die Vorstellung von Einem Gott für die Kinder Israel nichts Neues.  Die Thora hatte verkündet: “´Höre, o Israel, der HERR, unser Gott, ist Einer.” (5 Moses: 4).  Allerdings haben sie Gottes Offenbarungen fehlinterpretiert und missbraucht, und ihre Herzen waren verhärtet.  Jesus war gekommen, um die Führer von den Kindern Israels zurechtzuweisen, die einem Leben des Materialismus und des Luxus verfallen waren, und um die Gesetze von Moses aufrechtzuerhalten, die sie sogar verändert hatten. 

Die Botschaft Jesu´bestand darin, die Thora zu bestätigen, Dinge zu erlauben, die zuvor verboten gewesen waren und den Glauben an den Einen Schöpfer zu verkünden und zu bestätigen.  Der Prophet Muhammad sagte:  

“Jeder Prophet ist ausschließlich zu seinem Volk gesandt worden, aber ich wurde zur ganzen Menschheit gesandt.” (Sahieh Bukhari). 

Also war Jesus zu den Israeliten gesandt worden. 

Gott sagt im Qur´an, dass Er Jesus die Thora, das Evangelium und die Weisheit lehren wird: 
“Und Er wird ihn das Buch lehren und die Weisheit und die Thora und das Evangelium.” (Quran 3:48)

Um seine Botschaft wirkungsvoll verbreiten zu können, verstand Jesus die Thora, und er wurde mit seiner eigenen Offenbarung von Gott versorgt – dem Ingiel, oder Evangelium.  Gott stattete Jesus ebenfalls mit der Fähigkeit aus, zu führen und sein Volk mit Zeichen und Wundern zu beeindrucken. 

Gott unterstützt alle Seine Gesandten mit sichtbaren Wundern, die den Menschen vermitteln, dass der Gesandte dem Volk geschickt worden ist, um es zu führen.  Zur Zeit Jesu´waren die Israeliten auf dem Gebiet der Medizin sehr wissend.  Aus diesem Grund waren die Wunder, die Jesus (mit Gottes Erlaubnis) vollbringen konnte, von dieser Art, darunter einem Blinden die Sehkraft wiederzugeben, Lepra zu heilen und Tote wieder lebendig zu machen.  Gott sagt:  

“und als du den Blindgeborenen und den Weißgefleckten mit Meiner Erlaubnis heiltest und Tote mit Meiner Erlaubnis (aus den Gräbern) herauskommen ließest.” (Quran 5:110)

Das Kind Jesus     
Weder der Qur´an noch die Bibel berichten von der Kindheit Jesu´.  Wir können uns allerdings vorstellen, dass er als ein Sohn der Familie Imrans ein frommes Kind gewesen sein muss, das sich voller Hingabe dem Lernen gewidmet hat und darauf versessen war, die Kinder und Erwachsenen um ihn herum zu beeinflussen.  Nachdem Jesus in der Wiege gesprochen hatte, erzählt der Qur´an sogleich die Geschichte, wie Jesus die Figur eines Vogels aus Ton geformt hat.  Er blies in sie hinein und mit Gottes Hilfe wurde es ein Vogel. 
“Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Gottes Erlaubnis ein Vogel werden.” (Quran 3:49)

Das frühe Evangelium des Thomas, eine Schriftensammlung verfasst von frühen Christen, die aber in der Doktrin des Alten Testaments nicht akzeptiert worden war, erwähnt diese Geschichte ebenfalls.  Sie berichtet die Geschichte des Jungen Jesus, der Vögel aus Ton formte und ihnen dann Leben einhauchte, etwas detaillierter.  Auch wenn dies fasziniert, glauben Muslime nur, was in Qur´an und in den Überlieferungen des Propheten Muhammad von der Botschaft berichtet wird.    

Muslime sind verpflichtet, an alle Bücher zu glauben, die Gott der Menschheit offenbart hat.  Allerdings ist die Bibel, wie sie heute existiert, nicht das Evangelium, das dem Propheten Jesus offenbart worden war.  Die Worte und die Weisheit, die Jesus von Gott gegeben worden waren, gingen verloren, wurden verborgen, verändert und verdreht.  Das Schicksal der Texte der Apokryphen, zu denen auch das Thomasevangelium gehört, zeugt hiervon.  325 nChr versuchte der Eroberer Constantin die zersplitterte christliche Kirche zu vereinen, indem er die Bischöfe aus der ganzen bekannten Welt zu einem Treffen zusammenkommen ließ.  Dieses Treffen wurde als das Konzil von Nicaea bekannt, und das Erbe dieses Treffens war die Doktrin von der Trinität, das zuvor nicht existiert hatte, und der Verlust von 270 bis 4000 Evangelien.  Das Konzil ordnete die Verbrennung aller Evangelien an, die es nicht wert seien, in die neue Bibel aufgenommen zu werden und das Thomasevangelium war eines davon.[1]  Allerdings überlebten Abschriften vieler Evangelien und obgleich sie nicht in die Bibel aufgenommen wurden, besitzen sie historische Bedeutung. 

Der Qur´an befreit uns  
Muslime glauben, dass Jesus wirklich Offenbarungen von Gott erhalten hat, aber er schrieb kein einziges Wort davon auf, noch wies er seine Jünger an, etwas davon aufzuschreiben.[2]  Es besteht kein Bedarf für einen Muslim, zu versuchen, die Bücher der Christen zu beweisen oder zu widerlegen.  Der Qur´an befreit uns von diesem Bedarf zu wissen, ob die Bibel, die wir heute verwenden, die Worte Gottes enthält oder die worte Jesu´.  Gott sagt: 

“Er hat das Buch mit der Wahrheit auf dich herabgesandt als Bestätigung dessen, was vor ihm da war.” (Quran 3:3)

Und auch:

“Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herabgesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewissheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Gott herabgesandt hat.” (Quran 5:48)

Alles, was für den Muslim an nützlichem Wissen in der Thora oder dem Evangelium steckt, ist im Qur´an deutlich beschrieben.[3]  Wenn die Worte des Neuen Testaments mit denen des Qur´an übereinstimmen, dann sind sie vielleicht Teil von der Botschaft Jesu´, die nicht verdreht wurde oder im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.  Die Botschaft Jesu´ war dieselbe wie die, die auch alle anderen Propheten Gottes ihrem Volk vermittelten.  Der Herr euer Gott ist Einer, darum betet Ihn Allein an.  Und Gott sagt im Qur´an über die Geschichte von Jesus:
“Wahrlich, dies ist die Geschichte der Wahrheit, und keinem steht Anbetung zu ausser Gott, und der Eine Wahre Gott, Der weder eine Frau noch einen Sohn hat.  Er ist wahrlich der Allmächtige, der Allweise.” (Quran 3:62)

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Footnotes:
[1] Misha'al ibn Abdullah, What did Jesus really say? (Was sagte Jesus wirklich?)

[2] Sheikh Ahmad Deedat.  Is the Bible God’s word? (Ist die Bibel das Wort Gottes?)  

[3] Sheikh-‘Uthaymien Majmoo’ Fataawa wa Rasaa’il Fadielat vol. 1, p. 32-33
 

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