„Mi”, Ex-Christin, USA (teil 3 von 3)


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In einer besonderen Nacht schenkte ich meinem Dozenten nur die halbe Aufmerksamkeit und die andere Hälfte galt meinen unerbittlichen Gedanken, die ich über Glauben und Religion hatte, da begann ich, meine Gedanken und Fragen aufzuschreiben.  Es gab eine afrikanische Schwester, die interkulturell geheiratet hatte und Christin war und zu meiner Linken saß.  Ich wusste, sie war stolz darauf, Christin zu sein, und es brachte ihr dieselbe Freude, die ich zu haben pflegte.  Ich gab ihr das Stück Papier, damit sie versuchte, darauf zu antworten.  In unserer Ruhepause versuchte sie, die Fragen über Trinität, Sünde und Erlösung zu beantworten, aber aus irgend einem Grund kannte ich die Gebote, über die sie sprach, aber ich jetzt verstand sie nicht.  Das gelehrte, muslimische Mädchen saß hinter dem christlichen Mädchen.  Ich gab ihr dieselbe Notiz.  Zu meiner Überraschung schrieb sie Antworten auf, die so klar und deutlich waren.  Ihre Körpersprache war unaufdringlich; sie neigte nicht dazu, verzweifelt zu schreiben, um zu versuchen, mich zu ihrem Glauben zu konvertieren, wie es die andere Schwester tat.  Sie schrieb ein paar Websites auf, die ich besuchte, die mehr Erklärungen enthielten.  WAS WAR PASSIERT?  Warum hatte ich überhaupt das muslimische Mädchen gefragt?  Hatte ich gerade einen Schlüssel in meine ganze Identität geworfen?  Mit den deutlichen Antworten, die sie lieferte, wenn ich ein Priester wäre, wie könnte ich ihr das Evangelium nahe bringen und sie überzeugen?  Da sie ursprünglich aus einem anderen Land stammte, hatte sie kein Konzept von Erlösung oder von einem dreieinigen Gott.  

 


Sobald ich nach dem Schreiben zuhaue war und nachdem mein Ehemann zur Arbeit gegangen war, besuchte ich Websites über den Islam.  Die meisten Seiten besaßen gleichbleibende Informationen.  Die Seiten, die sonderbar zu sein schienen, die beispielweise Salat anstatt Gebet sagten, waren offensichtlich nicht das, wonach ich suchte.  Gepriesen sei Allah, rückblickend, ich suchte einfach nach diesen Antworten, ohne jemanden, der interpretierte, was ich las und ich konnte entziffern, was der Islam nicht war.  Ich schaute alles nach, das ich finden konnte.  Ich war besessen von Religion und der Suche nach dem, wovon ich fühlte, dass es richtig ist.  Ich kam zu der Schlussfolgerung, dass es nur einen Gott gibt.  Ich bedachte den Atheismus, doch die natürliche Welt, der menschliche Körper, die Kraft in uns, die uns zu dem macht, was wir sind, das alles war zu kompliziert, um irgend ein kosmischer Zufall oder Unfall zu sein.  Ich kam zu Judentum oder Islam.


In der Zwischenzeit als die Semester vergingen, begann sich mein persönliches Leben zu entwirren.  Ich präsentierte meinem Ehemann, was ich über den Islam herausgefunden hatte.  Er mochte es kein bisschen.  Zwei Tage lang sprach er nicht mit mir.  Als er bereit war, mit mir zu sprechen, sagte er, er verstehe nicht, woher dies alles kam, oder warum ich so viel Zeit mit meinen Schulfreunden verbringen wolle.  Mit dieser vollständigen Ablehnung und dem Wissen, dass er nicht konvertieren würde, studierte ich im geheimen weiter.  Mit zwei Babys, einem ständigen Ziehen in meinem Herzen und einem ähnlichen Gefühl im Bauch zu den fraglichen Angelegenheiten, musste ich ein paar Entscheidungen treffen.  Eines Nachts wurde ich Zeuge, wie eine Person ihre Schahada oder ihr Glaubensbekenntnis aussprach.  Ich fing an, unkontrolliert zu weinen und bis zum heutigen Tag kann ich nicht erklären, was ich fühlte.  Einige Tage später sprach ich meine allein aus.  Ich tat es sogar dreimal, um sicher zu gehen. 


Während meiner Suche gab es viele Meinungen über Religion und Glauben.  Die meisten Menschen, die Atheisten, Agnostiker oder Apostaten vom Islam waren, hatten Ungerechtigkeit beobachtet oder Schwierigkeiten erfahren, für die sie Gott verantwortlich machten.  Ich vergewisserte mich, dies nicht zu tun.  Ich vergewisserte mich, alle Argumente in Betracht zu ziehen, meine blasphemischen Aussagen, die ich zu Gott gemacht hatte, wenn ich wütend auf Ihn war, und ich vertraute darauf, dass jegliche Tat, die ich aus einem Gefühl des Glaubens heraus tat, kein Fehler Gottes war.  Ich habe Argumente gehört, dass Leute, deren Glauben schwach ist, empfänglicher dafür wären, dass jemand sie konvertiert.  Ich glaube nicht, dass dies bei mir der Fall gewesen ist.  Ich vertrete eher die Meinung, dass ich immer auf der Suche gewesen bin, zu erfahren, was Gott von mir zu tun verlangt.  Wollte Er diese körperlichen gottesdienstlichen Handlungen: je lauter desto besser?  Wollte Er, dass wir uns nach Farben oder Rassen sortieren?  Obwohl ich unter klinischer Depression litt und Fragen hatte, fühlte ich, dass ich es mir schuldete, die schlüssigste, gesundeste, klarste Entscheidung zu treffen.  Ich würde gerne sagen, dass das Leben nun einfacher geworden sei, dass es Schmetterlinge und Regenbögen gegeben hätte und ich glücklicher den je lebte, doch dies ist nicht der Fall.  Meine Ehe ging zu Ende, und ich bin natürlich der einzige Muslim in meiner Familie.   Ich kämpfe mit den Gebeten, den mein Konzept des Gottesdienstes war völlig anders gewesen.  Viele Konvertierte geben bekannt, wie sie so viel Frieden durch das Gebet erhalten haben, oder wie sie diesen Ruck im Herzen gefühlt haben, aber für mich war es ein Kampf. Meine persönlichen Konflikte als Muslim haben mit Kultur contra Glauben zu tun und mit dem Gefühl, einfach meinem Glauben zuliebe mit dem Hijab allein dazustehen.  Aber das schönste für mich ist, nachdem ich schließlich Muslim geworden bin, dass meine Gebete und Fragen beantwortet wurden.  Dies bringt mir eine Menge Frieden und lässt meine Anstrengungen winzig erscheinen im Vergleich zu dem Gewinn, den ich verdient habe.

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