Und der Islam verfolgte verschiedene Wege um dieses Ziel zu erreichen
- Der Islam spornte die Völker dazu an, zusammenzuleben, damit sie sich gegenseitig kennen lernen. Dieses Zusammenleben sollte unter den göttlichen Prinzipien und Glaubensgrundlagen des Monotheismus und der Bestätigung und Anerkennung der Propheten und der himmlischen Bücher erfolgen. Allah (I) sagt:
(O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.) (Qur´an 49:13)
- Die Liebe des Guten für alle. Von Abu Huraira (t) wird berichtet: "Der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Wer nimmt diese Worte von mir, setzt sie in die Tat um oder gibt sie an jemanden weiter, der sie lehrt oder in die Tat umsetzt?” Da sagte Abu Huraira: " Ich, O Gesandter Allahs“, dann nahm er meine Hand und nannte fünf Dinge. Anschließend sagte er: “Fürchte die Verbote Allahs, so wirst du der beste Diener sein, sei zufrieden mit dem, was Allah dir gegeben hat, so wirst du der reichste Mensch, und sei gütig zu deinen Nachbarn, so wirst du gläubig, wünsche den Menschen, was du für dich selbst wünschst und lache nicht viel, denn zu viel Lachen tötet das Herz.” (Überliefert bei Al-Termedhi)
- Der Aufruf sich dafür anzustrengen, allen Menschen einen aufrichtigen Rat zu geben. Der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Religion ist der aufrichtige Rat." Wir sagten: “O Gesandter Allahs, wem gegenüber?” Er sagte: “Gegenüber Allah, Seinem Buch, Seinem Gesandten, den Anführern der Muslime und ihrer Gesamtheit.” (Überliefert bei Muslim)
- Der aufrichtige Rat gegenüber Allah bedeutet, dass man an Ihn glaubt, Ihm alleine dient, Ihm keine anderen Götter beigesellt, Ihn mit den schönsten Namen und mit den allerbesten Eigenschaften bezeichnet; dass man daran fest glaubt, dass Er der Erhalter und Verwalter dieser Welt ist. Was Er will, wird sein, was er nicht will, kann nicht sein. Seinen Geboten muss man einhalten, seine Verbote muss man vermeiden.
- Der aufrichtige Rat gegenüber dem Buch Allahs bedeutet, dass man daran glaubt, dass es Allahs Worte enthält, die Er an Seinen Gesandten Muhammad (r) herabgesandt hat und dass es das abschließende himmlische Buch ist. Man muss seine Gebote und Verbote einhalten und es als Lebensverfassung betrachten, nach der man das eigene Leben gestaltet.
- Der aufrichtige Rat gegenüber dem Gesandten Allahs bedeutet, seinen Befehlen zu gehorchen und das zu bestätigen, wovon er berichtet hat, seine Verbote und Verweisungen zu vermeiden, ihn zu lieben, zu respektieren und zu verehren. Seine Sunnah (Lebensweise) unter den Menschen zu verbreiten und diese auch umzusetzen.
- Der aufrichtige Rat gegenüber den muslimischen Herrschern bedeutet, ihnen zu gehorchen, solange sie keine Sünden verlangen, sie auf das Gute hinzuweisen und ihnen zu helfen, Gutes zu tun. Man darf sich nicht gegen sie auflehnen, soll ihnen in Milde Rat geben und sie zu den Rechten der Menschen ermahnen.
- Der aufrichtige Rat gegenüber alle Muslimen bedeutet, sie auf die guten Dinge in ihrer Religion und in weltlicher Hinsicht zu verweisen, ihnen zu helfen, ihnen keinen Schaden zuzufügen, ihnen das zu wünschen, was man sich wünscht und sie so zu behandeln, wie man von ihnen behandelt werden möchte.
- Und diese Religion ist auch eine Religion, die zum Guten aufruft und das Verwerfliche verbietet, was das Sicherheitsventil für die Islamische Gemeinschaft ist. Eine Religion kann nur aufrechterhalten werden, wenn seine Anhänger sich an ihre Gesetzgebungen halten, indem sie ihren Geboten und ihren Pflichten nachgehen und sich von den Verboten fernhalten. Und dadurch, dass sie Irregehende ermahnen, bewahren sie die Gesellschaft vor Unheil und Abnehmen der guten Moral. Allah (I) sagt:
(Helft einander zur Güte (Frömmigkeit) und Gottesfurcht, aber helft einander nicht zur Sünde und feindseligem Vorgehen, und fürchte Allah! Allah ist streng im Bestrafen.) (Qur´an 5:2)
Der Gesandte Allahs sagte:
“Wer von euch etwas zu Verabscheuendes sieht, soll er es mit seiner Hand verändern, und wenn er dies nicht vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und wenn er (selbst) das nicht vermag, dann mit seinem Herzen, und dies ist das Mindeste (das Schwächste) an Glauben.” (Überliefert bei Muslim)
Der Prophet (r) gibt uns ein Beispiel dafür, was geschieht, wenn Muslime das Prinzip verlassen, das Rechte zu gebieten und Verwerfliches zu verbieten, indem er sagt:
“Das Gleichnis eines Menschen, der die Gebote Allahs einhält und desjenigen, der diese missachtet, ist denjenigen gleich, die ihre Plätze auf einem Schiff durch das Los teilten: Einige von ihnen erhielten die oberen Plätze und die anderen die unteren. Es geschah dann, dass diejenigen, die sich unten aufhielten, immer an den Leuten vorbeigehen mussten, die sich oben befanden, um Trinkwasser zu holen. Da sagten diese: Was haltet ihr davon, wenn wir ein Loch in unser Abteil bohrten und die Leute über uns nicht mehr belästigen? Wenn die Leute (oben) dies zulassen würden, was die anderen zu tun beabsichtigten, so würden alle zusammen zugrunde gehen; und wenn sie sie mit der Tatkraft davon abhalten würden, so retteten sie sich selbst und alle anderen mit.” (Überliefert bei Al-Bukhari)
Allah (I) macht uns deutlich, dass der Grund Seines Zornes auf manche frühere Völker das Unterlassen dieses Prinzips war. Allah (I) sagt:
(Verflucht wurden diejenigen von den Kindern Isrāīl, die ungläubig waren, durch den Mund (die Zunge) Dāwūd (David) und Isā (Jesus), des Sohnes Maryams. Dies dafür, dass sie sich widersetzten und stets übertraten.) (Qur´an 5:78)
- Der Islam ruft zum Lernen und zur Suche nach Wissen auf. Allah (I) sagt:
(Sag: Sind etwa diejenigen, die wissen, und diejenigen, die nicht wissen, gleich? Doch bedenken nur diejenigen, die Verstand besitzen.) (Qur´an 39:9)
Der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Die Suche nach dem Wissen ist eine Pflicht jedes Muslims.” (Überliefert bei Ibn Maja)
- Der Islam ordnet an, dass man die Umwelt schützt und sie in keiner Weise verschmutzt. Das zeigt sich dadurch:
- Er warnt auch davor, alles Nützliche zu verschmutzen, wie Wasserquellen u.ä. Dschabir (t) hat berichtet, dass der Gesandte Allahs verboten hat,
“in stilles Wasser zu pinkeln.” (Überliefert bei Muslim)
- Ebenfalls hat er verboten, auf der Straße, im Schatten oder an den Stellen, wo die Menschen sitzen, Fäkalien auszuscheiden.
- Ebenfalls warnt er vor allen Unternehmungen, die der Erde Schaden zufügen. Allah (I) sagt:
(Und stiftet auf der Erde nicht Unheil, nachdem sie in Ordnung gebracht worden ist! Und ruft Ihn in Furcht und Begehren an. Gewiss, die Barmherzigkeit Allahs ist den Gutes Tuenden nahe.) (Qur´an 7:56)
Und Allah (I) sagt:
(Wenn er sich abkehrt, bemüht er sich eifrig darum, auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Allah liebt nicht das Unheil. Und wenn man zu ihm sagt: “Fürchte Allah”, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein – wahrlich eine schlimme Lagerstatt!) (Qur´an 2:205-206)
- Ebenfalls steht jedem Menschen das Recht auf Inanspruchnahme von Ausnutzung der natürlichen Güter der Erde zu. Allah (I) sagt:
(Er ist es, Der euch die Erde fügsam gemacht hat. So geht auf ihrem Rücken einher und esst von dem, womit Er (euch) versorgt. Und zu Ihm wird die Auferstehung sein.) (Qur´an 67:15)
- Verboten hat der Islam den Wein und alle Drogen, die dieselbe Wirkung haben, sei es als Getränk, Essen, Injektion oder Inhaliertes. Allah (I) sagt:
(O die ihr glaubt, berauschender Trank, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind nur ein Greuel vom Werk des Satans. So meidet ihn, auf dass es euch wohl ergehen möge!) (Qur´an 5:90)
- Der Islam ordnet an, die Würde/Ehre und das Vermögen der Menschen zu schützen. Allah (I) sagt bezüglich der Würde:
(Und nähert euch nicht den Abscheulichkeiten, was von ihnen offen und was verborgen ist.) (Qur´an 6:151)
(Und nähert euch nicht der Unzucht. Gewiss, sie ist etwas Abscheuliches – und wie böse ist der Weg.) (Qur´an 17:32)
Und Allah (I) sagt:
(Gewiss, diejenigen, die den ehrbaren (der unter Schutz gestellt), unachtsamen gläubigen Frauen (Untreue) vorwerfen, sind verflucht im Diesseits und Jenseits. Für sie wird es gewaltige Strafe geben.) (Qur´an 24:23)
Und Allah (I) sagt:
(Diejenigen, die es lieben, dass sich das Abscheuliche unter denjenigen, die glauben, verbreitet, für sie wird es schmerzhafte Strafe geben im Diesseits und Jenseits. Allah weiß, ihr aber wisst nicht.) (Qur´an 24:19)
Und Allah (I) sagt:
(Und zehrt nicht euren Besitz untereinander auf nichtige Weise auf und bestecht nicht damit die Richter, um einen Teil des Besitzes der Menschen in sündhafter Weise zu verzehren, wo ihr (es) doch wisst.) (Qur´an 2:188)
Und Allah (I) sagt:
(Und gebt volles Maß, wenn ihr messt, und wägt mit der richtigen Waage; das ist besser und eher ein guter Ausgang.) (Qur´an 17:35)
Und Allah (I) sagt:
(O die ihr glaubt, fürchtet Allah und lasst das sein, was an Zins(geschäften) noch übrig ist, wenn ihr gläubig seid. Wenn ihr es aber nicht tut, dann lasst euch Krieg von Allah und Seinem Gesandten ansagen! Doch wenn ihr bereut, dann steht euch euer (ausgeliehenes) Grundvermögen zu; (so) tut weder ihr Unrecht, noch wird euch Unrecht zugefügt.) (Qur´an 2:278-279)
Der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Wer monopolisiert, ist ein Sündiger.” (Überliefert bei Muslim)
- Der Islam organisiert auch das Stiftungssystem, das zwei Bereiche enthält:
- Privatstiftung, die sich auf die Familie und die Angehörigen des Stiftungsurhebers bezieht. Diese Stiftung zielt darauf, die Angehörigen vor Armut oder Schicksalsschlägen zu schützen. Zu den Richtigkeitsbedingungen dieser Stiftungsart gehört es, dass ihr Nutzen auf die karitativen Institutionen der Gesellschaft zurückgeht, wenn keine Nachkommenschaft des Stiftenden mehr existiert.
- Allgemeine Stiftung, die (oder deren Gewinnanteil) im Dienste der karitativen Arbeiten wie im Bau von Krankenhäusern, Schulen, Straßen, öffentlichen Bibliotheken, Moscheen, Waisen- und Findlingshäusern und Altersheimen oder in dem investiert wird, was der Gesellschaft irgendeinen Nutzen bringt. Der Gesandte Allahs fordert Muslime zu diesen Wohltaten auf, indem er sagt:
“Wenn der Mensch stirbt, so bricht seine belohnbare Arbeit ab außer in drei Fällen: Wenn er ein verbleibendes Almosen ausgegeben hat (d. h. eine Wohltat, deren Wirkung nach dem Tod deren Urhebers weiterbleibt), wenn er ein nützliches Wissen oder wenn er einen frommen Sohn hinterlassen hat, der Allah für seine Eltern um Gnade bittet.” (Überliefert bei Muslim)
- Aufruf zur Versorgung der Waisen- und Findlingskinder. Allah (I) sagt:
(Und nähert euch nicht dem Besitz des Waisenkindes, außer aus einem rechtmäßigen Grund.) (Qur´an 17:34)
Der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Ich und derjenige, der für eine Waise sorgt (Kafeel), werden im Paradies so sein.”
Und der Prophet zeigte dies demonstrativ mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger, indem er sie voneinander geringfügig spreizte. Und der Gesandte Allahs (r) sagte:
“Keiner von euch ist gläubig, bis er für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.” (Überliefert bei Muslim)
- Der Islam ordnet an, Hungersnöte mit allen gegebenen Mitteln zu bekämpfen und spornt dazu an, die Sklaven zu befreien. Allah (I) sagt:
(Und was lässt dich wissen, was der steile Paßweg ist? (Es ist) die Freilassung eines Sklaven oder zu speisen am Tag der Hungersnot.) (Qur´an 90:12-14)