Agnostizismus (teil 3 von 4): Eine Frucht falscher Religionen


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Warum also der gegenwärtige Rückschritt zum gotteslästernden Gnostizismus, mit der Billigung so vieler religiöser Einrichtungen?  Nun, es ist verständlich.  Da keinerlei logische Verteidigung des modernen Judentums und Christentums dem Druck der heutigen Analysen der Schriften widersteht, ist diese ´mystische Exklusivität´ die letzte Verteidigung des Schützengrabens für einen rasch zerkrümelnden starren Zustand einer Doktrin.  Bedeutsame Zermürbung ist in zahlreinchen jüdisch-christlichen Sekten bereits aufgetreten.  Die übrigbleibenden Gläubigen werden größtenteils zum ´glaubenden Agnostizismus´ gezwungen, persönlichen Glauben an die Existenz Gottes zu bewahren und an eine besondere Doktrin als Annäherung zu Ihm, während sie gleichzeitig, dass ein solcher Glaube nicht objektiv bewiesen werden kann. 

Immanuel Kant’s Critique of Pure Reason (Kritik des reinen Verstands), Sir William Hamilton’s Philosophy of the Unconditioned (Philosophie des Bedingungslosen) (1829), und Herbert Spencer’s Principles(Prinzipien) (1862) legten die Zellstoff-Grundlage des Konzepts und T.H. Huxley verpackte und veröffentlichte es.  

Also besitzt das Konzept des Agnostizismus einen Wert?  Kehren wir zu dem Stein zurück, der nur für den einen Wert hat, der gerade einen braucht.  Der Agnostizismus ist praktisch für diejenigen, die einen Bedarf an einem theologischen Verteidigungssystem haben.  Für diejenigen, die sich damit zufrieden geben, mit einer derartigen Theologie religiösen Diskussionen ein Ende zu bereiten, indem sie die Drohung eines vernünftigen Arguments mit dem Schutzschild agnostischer Verteidigungen verdrehen.  Für alle anderen ist es nur ein Stein.  Er ändert nichts, er tut überhaupt nichts besonderes.  Er ist einfach nur da, ein unfähiger und selbstverständlicher Klumpen, der metaphysischen Platz besetzt.  

Eine Untersuchung der islamischen Religion nährt in dieser Hinsicht einen interessanten Gedanken.  Die Lehren des Islam standen in englischer Sprache nicht zur Verfügung, bis Andre du Ryers französische Übersetzung der Bedeutung des Qur´an 1649 nChr. von Alexander Ross ins Englische übertragen wurde.  Diese erste Übersetzung in die englische Sprache war von auffällig feindlicher Absicht geprägt und steckte voller Ungenauigkeiten und war weit davon entfernt, eine objektive Analyse der islamischen Religion zu bieten.  Wie der Übersetzer in seiner Anrede ´an den christlichen Leser´ sagte: 

“Es gibt so viele Sekten und Gotteslästerung, die sich gegen die Wahrheit zusammengetan haben (womit sich der Autor auf das Christentum bezieht), während die (Anhänger) von Mahomet sich sammeln, da dachte ich, es wäre gut, ihre Farben ans Tageslicht zu bringen, damit man die Feinde mit ihren ganzen Körpern sehen kann, sich besser vorbereiten kann, ihnen zu begegnen, und ich hoffe, sie zu besiegen...  Du wirst eine so furchtbar brutale und widersprüchliche Fassung vorfinden, mit so lächerlichen Gegensätzlichkeiten, Blasphemie, obszöner Sprache und sinnlosen Fabeln... Ich präsentiere es euch, so wie es ist; ich habe mir die Mühe gemacht, es aus dem Französischen zu übersetzen, ohne den geringsten Zweifel daran, dass es ein Gift war, das schon vielen geschadet hat, aber hauptsächlich in einem verdorbenen Teil des Universums, es kann ein Gegengift bieten, das die Gesundheit des Christentums beweist.”

Das Vorurteil des Übersetzers ist klar und deutlich, man wird sich nicht wundern, dass die Übersetzung voller Fehler steckt und dazu neigt, dem westlichen Bewußtsein wenig positiven Eindruck zu vermitteln.  George Sale, der unbeeindruckt war, nahm die Verantwortung auf sich und versuchte, eine neue Übersetzung der Bedeutung anzufertigen.  Er kritisierte Ross folgendermaßen:      

“Die englische Version ist nichts anderes als die Übersetzung von Du Ryers, und es ist eine ziemlich schlechte; denn Alexander Ross, der sie machte, ist mit dem Arabischen ganz und gar nicht vertraut und auch nicht gerade ein großer Meister des Französischen.  Er hat eine beachtliche Zahl eigener, frischer Fehler zu denen von Du Ryer hinzugefügt, die Sinnlosigkeit seiner Sprache gar nicht zu erwähnen, die ein besseres Buch lächerlich macht.”[2]  Für so einen Mann wäre die verständliche Richtschur des Islam nicht nur anziehend, sondern willkommen.  

Dieser Artikel begann mit der Feststellung, dass der Agnostizismus mit den meisten Religionen mit aufgestellten Doktrinen zusammen existiert.  Anhänger von Doktrinen können auf dieser Grundlage in funktionelle Untergruppen eingeteilt werden.  Zum Beispiel die theistischen (orthodoxen) Christen, die meinen, die Realität Gottes sei beweisbar, die gnostischen Christen, die meinen, die Kenntnisse von der Wahrheit Gottes für die spirituelle Elite reserviert und die agnostischen Christen, die den Glauben aufrecht erhalten, während sie die Unfähigkeit, die Realität Gottes beweisen zu können, eingestehen.  Der wesentliche Unterschied zwischen diesen verschiedenen Untergruppen besteht nicht in der Anwesenheit des Glaubens, sondern in den Versuchen, ihn zu rechtfertigen. 

Ähnlich können die meisten Religionen auf diese Weise, wie ihre einzelnen Anhänger versuchen, den Glauben innerhalb der Grenzen der Doktrin zu rechtfertigen, unterteilt werden.  Am Ende des Tages sind diese Unterteilungen letztendlich nur von akademischem Interesse, denn das wie oder warum des Glaubens verändert nichts mehr an der Anwesenheit des Glaubens, genau wie das wie oder warum nichts an der Existenz Gottes ändert. 

  1. Sale, George.
  2. Huxley, Thomas H.  Discourse Touching The Method of Using One’s Reason Rightly and of Seeking Scientific Truth.


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