Lernte er den Qur’an von einem anderen Menschen?
Lernte er den Qur’an von einem anderen Menschen?
Andere unter solchen, die behaupten, dass Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) den Qur’an von einer anderen Quelle (als Allah, erhaben ist Er) habe, geben vor, dass er ihn von einer anderen Person beigebracht bekam.
Einige von ihnen geben konkret vor, dass er ihn von Waraqa Ibn Nawfal beigebracht bekommen habe. Waraqa Ibn Nawfal ist, wie wir schon vorher erwähnt haben, einer der vier Männer, die den heidnischen Glauben Mekkas verließen, um nach der wahren Religion Abrahams zu suchen und als Christ zurückkehrte.
Hier müssen wir klar betonen, dass die wahre Religion aller Propheten, eingeschlossen Abraham und Jesus, der Islam war.
Mit „Islam“ meinen wir die Unterwerfung unter Gottes Willen. Wie wir bereits in der Einführung erwähnten, ist es immer der selbe Weg, zu dem alle Propheten einluden: der reine Monotheismus.
Mit „Christ“ (wie im Falle Waraqa Ibn Nawfal und Salman der Perser) meinen wir, dass er ein Mensch war, der so gut er konnte, den wahren islamischen Lehren Jesus folgte, welche mit den Lehre aller anderen Propheten übereinstimmte und die den letzten Propheten erwarteten. Das ist es, was mit der Religion Abrahams gemeint ist, nach der sie suchten.
Dies war die Religion, nach der Waraqa Ibn Nawfal suchte und offenbar auch fand, denn als Muhammad nach einer Erklärung für das, was er nach seiner ersten Offenbarung gesehen hatte suchte, sagte Waraqa zu ihm:
„Das ist die Botschaft, wie sie Allah auch Moses offenbarte. Ich wünschte mir, ich wäre jung genug um solange am Leben zu bleiben, um es zu erleben, wenn dich deine Leute vertreiben!“ Darauf sagte der Gesandte Allahs (Frieden und Segen auf ihm): „Werden sie mich wirklich vertreiben?“ Waraqa erwiderte: „Ja! Kein Mensch war mit ähnlichem gekommen, wie du es gebracht hast, ohne dass er angefeindet wurde. Wenn ich an diesem deinen Tag noch am Leben bin, werde ich dich mit aller Kraft unterstützen.“ Aber nach ein paar Tagen starb Waraqa.“ (Sahih al-Buchary)
Wie klar aus der oberen Passage ersichtlich, starb Waraqa bereits ein paar Tage nachdem Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) die erste Offenbarung durch den Engel Gabriel erhielt, somit ist auch klar, dass Waraqa Ibn Nawfal an das Prophetentum Muhammads glaubte.
So kann die Behauptung, dass Warqa den Qur’an Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) beibrachte, nicht der geringsten Untersuchung standhalten (denn die kurze Zeit, die er noch lebte, hätte nie ausgereicht, ein Buch mit 114 Kapiteln zu diktieren).
Andere versuchen den Anschein zu geben, dass Salman der Perser den Qur’an Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) beibrachte.
Salman, welcher aus Persien stammte, war ein Zoroastrier der zum Christentum konvertierte und nach Syrien auswanderte, um mehr über seine Religion zu lernen. Dort wurde er von einem christlichen Bischof über das Erscheinen des letzten Propheten unterrichtet und die Zeichen, welche sein Erscheinen begleiten. Er reiste daraufhin zum Hijaz, wo er gefangen genommen wurde, in die Sklaverei verkauft wurde und nach Medina kam, wo er schließlich auf Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) traf.
Als er in Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) alle Zeichen, über die er informiert wurde, erfüllt sah, wurde er Muslim
In Ibn Ishaaqs Sirat Rasul Allah finden wir die folgende Beschreibung der Reise Salmans, auf der Suche nach der wahren Religion und dem kommenden Propheten:
„Azim ibn Umar ibn Qatada überliefert, dass Salman der Perser sagte, dass er dem Propheten (Frieden und Segen auf ihm) berichtete, dass sein Meister in Ammuriya ihm auftrug, zu einem bestimmten Ort in Syrien zu gehen, wo es einen Mann gab, der zwischen zwei Dickichten lebte. Jedes Jahr ging er für gewöhnlich von einem Dickicht zum anderen und die Kranken standen dann in seinem Weg und jeder, für den er betete, wurde geheilt. Er sagte: „Frage ihn nach dieser Religion, nach der du suchst, denn er kann dir von ihr berichten.“ So ging ich fort, bis ich zu dem Ort kam, über den ich informiert wurde und ich fand dort Menschen mit ihren Krankheiten, die sich dort versammelten, bis er nachts heraus kam und von einem Dickicht zum anderen lief. Die Menschen kamen mit ihren Krankheiten zu ihm und jeder, für den er betete, wurde geheilt. Sie hielten mich davon ab, zu ihm zu kommen, so dass ich ihn nicht erreichen konnte, bis er das Dickicht zu dem er lief, erreichte; aber ich hielt ihn an der Schulter. Als er sich zu mir umdrehte, fragte er mich, wer ich sei und ich sagte: „Möge Gott dir barmherzig sein, erzähl mir von der Hanifiyyah (die Religion Abrahams)“. Er antwortete: „Du fragst nach etwas, worüber die Menschen sich heut zutage nicht mehr erkundigen; die Zeit ist reif, dass ein Prophet mit dieser Religion gesandt wird von den Leuten des Haram (d.h. der Hijaz). Geh zu ihm, denn er wird dich zu ihr (die Religion Abrahams) bringen.“ Dann verschwand er im Dickicht.
Folglich könne wir sagen, wäre Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) ein Hochstapler gewesen, so wie die Leute die diese Behauptung aufstellen andeuten, dann hätte Salman sein Prophetentum nicht anerkannt, geschweige denn sich an der Verfassung des Qur’an beteiligt.
Zweitens, Salman traf nicht auf Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) bis nach seiner Auswanderung nach Medina, und zu diesem Zeitpunkt war bereits mehr als 2/3 des Qur’an (mit inbegriffen die Prophetengeschichten die in der Bibel erwähnt werden) in Mekka offenbart worden.
Drittens, Salman war ein Perser, dessen Muttersprache nicht Arabisch war. Der literarische Stil des Qur’an ist so brilliant und eindrucksvoll, dass sogar Linguisten deren Muttersprache Arabisch ist, nicht dazu in der Lage waren, ihn zu kopieren (trotz der wiederholten Herausforderung im Qur’an, die später noch diskutiert wird), so wird es wohl kaum ein Perser können, dessen Muttersprache nicht Arabisch ist.
Wenn es noch immer jemanden gibt, der behauptet, dass jemand anderes als die Personen die wir schon erwähnt haben, den Qur’an schrieb, dann wiederholen wir die Herausforderung in Qur’an
..Sag: „Bringt euren Beweis vor, wenn ihr wahrhaftig seid!“ (Qur’an, 2:111)
Und wir fragen alle anderen, wenn es jemanden geben hätte, der Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) dies (den Qur’an) gelehrt hat, müsste es dann nicht irgendeinen Beweis dafür geben? Wäre nicht jemand nach vorne getreten und hätte gesagt, dass er Muhammads (Frieden und Segen auf ihm) „Lehrer“ sei? Jedoch finden wir nicht einen einzigen Beweis dafür.