Unerreichte Eloquenz
Unerreichte Eloquenz
Eine der bekanntesten Geschichten, wie die übernatürliche Eloquenz des Qur’an Menschen beeinflusste, ist die Geschichte über al-Walid ibn al-Mughira, welcher der eloquenteste und hoch geschätzte Dichter Mekkas in der Zeit Muhammads (Frieden und Segen auf ihm) war.
Al-Walid ibn al-Mughira lief an Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) vorbei und hörte, wie dieser den Qur’an rezitierte; al-Walid war sichtlich von dieser Rezitation bewegt. Er war erschüttert und verblüfft über das, was er hörte. Die Nachricht über diesen Vorfall verbreitete .sich in ganz Mekka.
Abu Jahl (der Erzfeind des Islam) war besorgt, dass diese Nachricht die Leute von Mekka beeinflussen könnte und sie zum Islam konvertieren, also eilte er zu al-Walid und sagte ihm: „O mein Onkel! Sag etwas (gegen Muhammad), damit die Leute wissen, dass du gegen ihn bist und (seine Botschaft) hasst.“
Al-Walid antwortete: „Und was kann ich sagen? Ich schwöre bei Allah, es gibt niemanden unter euch, der sich in Dichtung besser auskennt als ich, noch kann irgendjemand mit mir in Komposition und Rhetorik wettstreiten – nicht einmal in der Dichtung der Jinn! Und doch, ich schwöre bei Allah, Muhammads Rede (gemeint ist der Qur’an) hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit etwas, das ich kenne und ich schwöre bei Allah, die Rede die er spricht, ist sehr süß und sie ist geschmückt mit Schönheit und Charme. Ihr erster Teil ist fruchtbar und ihr letzter Teil ist reich (damit ist gemeint, dass sie voll von tiefer Bedeutung ist) und sie besiegt (alle anderen Reden) und beleibt unbesiegt! Sie zerschmettert und zerstört alles, was vor ihr kam.“ (wegen ihrer Eloquenz)
Abu Jahl antwortete: „Deine Leute werden nicht mit dir zufrieden sein, bis du gegen ihn gesprochen hast!“ Al-Walid bat Abu Jahl: „Gib mir ein paar Tage, damit ich über eine angemessene Antwort für die Qur’aisch nachdenken kann.“
Nach ein paar Tagen, ging Abu Jahl wieder zu ihm und fragte ihn, was er vorbereitet hat. Al-Walid konnte während der Zwischenzeit keine Erklärung finden, außer dieser: „Dies (der Qur’an) ist eine Art von Zauber, der diejenigen befällt, die ihn hören.“
Biographie Muhammads,Ibn Hischam S 225
Als Antwort darauf offenbarte Gott im Qur’an:
Keineswegs! Er (Al-Walid)ist gegen unsere Zeichen wiederholt widerspenstig gewesen. Ich werde ihn mit Beschwerlichem bedrücken. Er hat ja nachgedacht und abgewogen. Tod ihm, wie er abgewogen hat! Abermals: Tod ihm, wie er abgewogen hat! Hierauf hat er geschaut, hierauf hat er düster geblickt und ein finsteres Gesicht gemacht, hierauf hat er den Rücken gekehrt und ist hochmütig geblieben. Er sagt: „Das ist nur Zauberei, die überliefert wird. Das sind nur die Worte von Menschenwesen.“ Ich werde ihn dem Höllenfeuer aussetzen.
Qur’an, 74:16.26
Dies war das Zeugnis des größten Dichters während der Zeit Muhammads (Frieden und Segen auf ihm).
Der Orientalist und Autor Arthur Arberry erlernte während seines Studiums in Ägypten die arabische Sprache fließend und erkannte die Schönheit des Qur’an.
Er sagte: „…die Rhetorik und der Rhythmus der arabischen Sprache des Qur’an ist so charakteristisch, so kraftvoll, so ergreifend, dass welche Version man auch nimmt, zwingend nicht mehr sein kann, als ein Kopie der prächtigen Größe des Originals.“
Arthur Arberry, The Koran Interpreted p.24
Viele weitere Nicht-Muslime haben ebenfalls die unschlagbare Eloquenz des Qur’an bestätigt. Hamilton Gibb, von der berühmten University of Oxford Arabist sagte:
…die Mekkaner behaupteten immer noch, er (der Qur’an) sei bloße Zauberei, und mit eindrucksvoller Beherztheit und Selbstbewusstsein beruft sich Muhammad wie eine höchste Bestätigung seiner Mission auf den Koran selber. Wie alle Araber, waren auch sie die Connaisseurs (die Wissenden) der Sprache und Rhetorik. Wenn nun der Koran sein eigenes Werk wäre, dann könnten andere Menschen es mit ihm aufnehmen. Lass sie zehn Verse wie diese (im Koran) erschaffen. Wenn sie es nicht konnten (und es ist offensichtlich, dass sie es nicht konnten), dann sollten sie den Koran als offensichtlich übernatürliches Wunder akzeptieren.
H A R Gibb, Islam – A Historical Survey, 1980, Oxford University Press, p. 28
Alfred Guillaume schrieb:
Der Qur’an ist eines der klassischen Werke dieser Welt, die nicht übersetzt werden können, ohne tief schürfender Verluste. Er hat einen Rhythmus von besonderer Schönheit und eine Kadenz die das Ohr betört. Viele arabische Christen sprechen von ihm mit einer warmherzigen Bewunderung und die meisten Arabisten kennen seine Vorzüglichkeit. Wenn er laut vorgelesen wird oder rezitiert, dann hat er einen fast schon hypnotischen Effekt und lässt den Zuhörer die manchmal seltsam anmutende Syntax und sein manchmal, für uns, abstoßenden Inhalt vergessen. Es ist diese Qualität, die er besitzt, die Kritik durch seine süße Melodie seiner Sprache, zum Schweigen bringt und damit das Dogma seiner Unnachahmlichkeit erschaffen hat; in der Tat ist es bestätigt, dass in der gesamten Literatur der Araber nichts vergleichbares gibt, dass so wie er (der Qur’an) beides verbindet, Weite und Fruchtbarkeit in Poesie und hoher Prosa.
Alfred Guillaume, Islam, 1990 (Reprinted), Penguin Books, pp.73-74
Es ist ein Wunder per se, dass in den über tausendvierhundert Jahren die Aufforderung, es mit dem Qur’an aufzunehmen, bis zum heutigen Tage immer noch ungeschlagen da steht, ungeachtet der vielen fehlgeschlagenen Versuche, dies zu tun.