3.4 DER GLAUBE AN AḶḶĀHS NAMEN UND EIGENSCHAFTEN(1/3.4)
Das ist der feste Glaube daran, dass Aḷḷāh die schönsten Namen und die erhabensten Eigenschaften besitzt, und alle Seine Eigenschaften der Vollkommenheit und der Erhabenheit anzuerkennen, die Er Sich in Seinem Buch Selbst oder die Sein Prophet Ihm in seinen Aussagen zuschrieb. Dabei darf Aḷḷāh weder (mit jemandem oder etwas) verglichen (Tamṯīl), noch Seinen Eigenschaften eine Gestalt gegeben werden(Takyīf). Ebenso sind für Aḷḷāh alle Eigenschaften des Mangels, des Lasters und der Ähnlichkeit mit Geschöpfen zurückzuweisen, die Er für Sich in Seinem Buch oder die Sein Prophet für Ihn in seinen Aussagen zurückwies, ohne eine Bedeutung zu verfälschen (Taḥrīf) oder auszuschließen (Taʽṭil). Aḷḷāh sagt:
„Aḷḷāhs sind die schönsten Namen; so ruft Ihn damit an und lasst diejenigen, die mit Seinen Namen abwegig umgehen. Ihnen wird das vergolten, was sie zu tun pflegten“
(7:180)
Seine U Namen und Eigenschaften dürfen nur den Quelltexten entnommen werden, denn der Verstand allein ist nicht fähig, sie zu erfassen. Aḷḷāh darf nur mit Eigenschaften beschrieben werden, mit denen Er Sich oder mit denen der Prophet Ihn beschrieb. Dabei dürfen die Aussagen von Qur’ān und Ḥadīṯen nicht überschritten werden. Über Eigenschaften, über die Aḷḷāh und Sein Prophet schwiegen, haben auch wir zu schweigen. Sowohl für Zuschreibungen wie für Zurückweisungen von Eigenschaften hat man sich an den Quelltexten zu orientieren. Ebenso darf man nicht nach Einzelheiten der Bedeutung fragen. Bringt jemand durch einen nicht überlieferten Begriff eine korrekte Bedeutung zum Ausdruck, wird diese akzeptiert. Aḷḷāh sagt:
„Und verfolge nicht das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz, – all diese –, danach wird gefragt werden“
(17:36)
„Er hat die höchste Eigenschaft in den Himmeln und auf der Erde, und Er ist der Allmächtige und Allweise“
(30:27)
Diese Namen sind wahr, sie sind gemäß ihrer offensichtlichen Bedeutung anzunehmen und dürfen nicht verdreht werden. Es ist auch verboten, falsch damit umzugehen – etwa indem man manche ihrer Bedeutungen ausschließt oder sie (mit jemandem oder etwas) vergleicht –, sowie neue Namen zu erfinden, mit denen Aḷḷāh Sich nicht bezeichnet hat, oder die Namen der Götzen von Aḷḷāhs Namen
abzuleiten, wie bspw. al-Lāt von al-’Iāh (Gott) und al-ʽUzzā von al-ʽAzīz (der Ehrwürdige) und Manāt von al-Mannān (der Wohltätige).
Bei Bittgebeten und bei Gottesdiensten muss Aḷḷāh mit diesen Namen angerufen werden. Man soll Aḷḷāhs Namen aufzählen können, ihre Bedeutung verstehen, über ihre Auswirkungen nachdenken und dementsprechend handeln. Das ist das edelste Wissen.
Die Eigenschaften Aḷḷāhs lassen sich gemäß ihrer Aussage über ihn U wie folgt einteilen:
Wesenseigenschaften:
Diese beschreiben Sein Heiliges Wesen, wie Lebendigkeit, Hören, Sehen, Wissen, Können, Willen, die Allweisheit, die Allmacht usw.
Eigenschaften Seiner Handlungen:
Das sind Eigenschaften, die mit Seinem Willen und Seiner Allweisheit zusammenhängen. Er handelt, wenn Er will und wie Er will, wie es Seiner Allweisheit entspricht. Dazu gehören das Sich-Erheben, das Herabkommen, die Liebe, die Abscheu, die Freude, das Staunen, das Lachen, das Kommen und andere Eigenschaften, die im Qur’ān oder in den authentischen Überlieferungen des Propheten vorkommen.
• Einige Charakteristiken sind gleichzeitig Eigenschaften des Wesens und der Handlung, wie bspw. das Sprechen: Dies ist, wenn man die Sprache an sich betrachtet, eine Wesenseigenschaft, und wenn man die einzelnen Aussagen betrachtet eine Eigenschaft der Handlung. Dazu wird auch gesagt: Eine solche Eigenschaft an sich ist ewig; die einzelnen Handlungen entstehen neu.
• Manche Eigenschaften werden „überlieferte Eigenschaften“ (Ḫabariyyah) genannt: Es sind diejenigen, die lediglich anhand einer authentischen Überlieferung bewiesen, aber verstandesmäßig nicht erfasst werden können, wie Sein Gesicht, Seine beiden Hände, Seine beiden Augen, Sein Fuß usw.