3.3 Der Glaube an Aḷḷāhs Göttlichkeit (Ulūhiyyah)(3/3.3)
Denn der wahre Gott muss als Schöpfer Seinen Willen durchsetzen können. Hätte Er einen Teilhaber, könnte auch dieser erschaffen und walten! Dann gäbe es nur zwei Möglichkeiten:
• Jeder Gott hätte seine eigenen Geschöpfe beansprucht und sich mit seiner Herrschaft unabhängig gemacht:
Diese Alternative kann aufgrund des einheitlich organisierten Universums ausgeschlossen werden.
• Im anderen Falle gäbe es zwischen ihnen Unstimmigkeiten und Streit:
So könnte einer der beiden etwa einen Gegenstand bewegen wollen, während der andere ihn in Ruhe lassen will; oder einer könnte ein Wesen ins Leben rufen wollen, während der andere es töten will. Dann würde der Wille beider, eines der beiden oder keines der beiden durchgesetzt. Dabei sind der erste und der dritte Fall von vorneherein unmöglich, da die darin enthaltenen Alternativen sich widersprechen, d. h.
sie lassen sich weder vereinen noch ausschließen. Damit ist nur der zweite Fall möglich: Wessen Willen durchgesetzt werden kann, ist dann der mächtige Gott, während der andere der Göttlichkeit nicht würdig ist. Durch dieses Ausschlussverfahren ist bewiesen, dass es nur einen einzigen Gott, einen einzigen Schöpfer, einen einzigen Herrscher und einen einzigen Verwalter geben kann.
Deshalb kann nur Aḷḷāh der einzig wahre Gott sein, und nur Ihm und niemand anderem steht es zu, angebetet zu werden.
Das arab. Wort Ilāh (Gott) bedeutet so viel wie „der Angebetete, dem sich die Herzen in Liebe und Verehrung unterwerfen“. Die wahrhaftige Anbetung ist deshalb vollkommene Liebe in vollkommener Demut, Unterwürfigkeit und Verehrung.
Und das gilt nur dem Einzigen Gott. Dies bezeugt der großartigste Zeuge im großartigsten Zeugnis, nämlich Aḷḷāh selbst, Der spricht:
„Aḷḷāh bezeugt, dass es keinen Gott gibt außer Ihm; und (ebenso bezeugen) die Engel und diejenigen, die Wissen besitzen; der Wahrer der Gerechtigkeit. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen und Allweisen“
(3:18)
und Er sagt auch:
„Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen“
(2:163)
Aḷḷāh hat all Seine Geschöpfe – auch die Menschen und die Ğinn – erschaffen, damit sie Ihm dienen, während Er Selbst nichts von ihnen braucht. Aḷḷāh sagt:
„Und Ich habe die Ğinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen. Ich will weder von ihnen irgendeine Versorgung, noch will Ich, dass sie Mir zu essen geben“
(51:56-57)
Aḷḷāh schickte all Seine Gesandten zu den Menschen, um diesen Glauben umzusetzen und die Menschen zur alleinigen Verehrung Aḷḷāhs aufzurufen und zur Ablehnung jeder Beigesellung. Aḷḷāh sagt:
„Und Wir haben ja bereits in jeder Gemeinschaft einen Gesandten erweckt: ‚Dient Aḷḷāh und meidet die falschen Götter.‘„.
(16:36)
Sie (die Gesandten) sprachen ihre Völker zunächst so an:
„O mein Volk, dient Aḷḷāh! Keinen Gott habt ihr außer Ihm“
(7:59, 65, 73, 85)
Aḷḷāh sagt:
„Und Wir haben vor dir keinen Gesandten gesandt, dem Wir nicht (die Weisung) eingegeben hätten: „Es gibt keinen Gott außer Mir, so dient Mir!“
(21:25)