Wurde Jesus gekreuzigt?
Wurde Jesus gekreuzigt?
M:Im heiligen Qur'an steht in Sure 4, Vers 157, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde:
„(...) und wegen ihrer Rede: ›Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Allahs, getötet‹, während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht; und jene, die in dieser Sache uneins sind, sind wahrlich im Zweifel darüber; sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung; und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet.“
Glaubst du trotzdem, dass er gekreuzigt wurde?
C:Ja, als Christ glaubt man daran, dass Jesus gekreuzigt wurde und dann wiederauferstanden ist.
M:Laut Bibel hat niemand den Moment miterlebt, in dem Jesus wieder auferweckt wurde. Das Grab, in welches Jesus gelegt worden sein soll, wurde leer aufgefunden und daraus wurde der Schluss gezogen, dass er wiederauferstanden sei. Denn die Jünger und andere Zeugen sahen ihn nach der angeblichen Kreuzigung noch lebendig. Könnte es nicht so sein, wie der Qur'an es sagt, dass er gar nicht gekreuzigt wurde?
C:Gibt es irgendeinen Beweis dafür?
M:Lass uns einen Blick auf die Stellen in der Bibel werfen, die diesen Standpunkt unterstützen. Hat bei dir die Aussage Jesus´ mehr Gewicht oder das, was die Jünger, Apostel und andere Zeugen vom Hörensagen berichten?
C:Natürlich hat die Aussage Jesus´ mehr Gewicht.
M:Das stimmt auch mit der Aussage von Jesus in Matthäus 10:24 überein: „Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn.“
C:Aber Jesus hat doch selbst gesagt, er würde von den Toten auferstehen: „Er sagte zu ihnen: ›So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen.‹“ (Lukas 24:46).
M:Leid wird in der Bibel oft übertrieben als „Sterben“ bezeichnet. Paulus sagte zum Beispiel: „So wahr ihr, liebe Brüder, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserm Herrn, habe: Ich sterbe täglich.“ (Erster Korintherbrief 15:31)
Hier sind einige Beweise aus der Bibel, die dafür sprechen, dass Jesus nicht gekreuzigt wurde:
- Am Kreuz flehte Jesus Gott um Hilfe an: „Um die neunte Stunde rief Jesus laut: ›Eli, Eli, lema sabachtani?‹“, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Matthäus 27:46) In Lukas 22:42 dagegen steht: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ Dieser Kelch ist der Kelch des Todes.
- Laut Lukas, dem Brief an die Hebräer und dem Brief des Jakobus wurde Jesus´ Gebet, nicht am Kreuz zu sterben, von Gott erhört. Wie kann es dann sein, dass er trotzdem am Kreuz starb? „Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.“ (Lukas 22:43) „Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt.“ (Hebräer 5:7) Das heißt doch, dass ein Engel ihm versicherte, dass Gott ihn nicht sterben lassen würde. Wenn das Wort „erhört“ in der Bibel verwendet wird, dann bedeutet es, die Gebete wurden angenommen. Jesus´ Gebete wurden erhört, was bedeutet, sie wurden von Gott, der ihn vor dem Tod rettete, angenommen.
„Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ (Jakobus 5:16) „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete?“ (Matthäus 7:7-10) Hier ergibt sich eine Frage: Wenn Gott die Gebete eines rechtschaffenen Dieners auf jeden Fall annimmt und erhört, dann müssen die Gebete von Jesus doch auch erhört worden sein, einschließlich dem, nicht am Kreuz zu sterben? Er war doch ein von Gott Auserwählter?! Wie könnte es sein, dass sein Gebet nicht angenommen wird und er am Kreuz sterben muss, obwohl er um Rettung gefleht hat und darüber informiert wurde, dass sein Gebet erhört wird? Das macht doch keinen Sinn. Schau dir das Gleichnis an, das Jesus hier erwähnt. Wenn ein Sohn seinen Vater um Brot bittet, würde er ihm dann einen Stein geben? Sicherlich nicht! Dann ist es doch nicht logisch zu glauben, dass Gott sein Gebet um Errettung nicht erhört hat, und gleichzeitig davon überzeugt zu sein, dass Jesus unschuldig war und seine Gebete akzeptiert wurden.
- Seine Beine wurden von den römischen Soldaten nicht gebrochen: „Da kamen die Soldaten und brachen dem Ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht.“ (Johannes 19:32-33) Kann man sich auf die Aussage dieser Soldaten verlassen, die ihn für tot erklärt haben?
C:Ich weiß es nicht.
M:Ist es nicht wahrscheinlicher, dass sie Jesus retten wollten, weil er unschuldig war? Selbst Pilatus sagte, er wolle nicht das Blut eines Unschuldigen an seinen Händen kleben haben, und dann nahm er eine Schüssel mit Wasser und wusch seine Hände vor den Augen der Juden symbolisch von dem Blut „dieses unschuldigen Mannes“ rein.
- Wenn Jesus am Kreuz gestorben wäre, dann hätte sein Blut gerinnen müssen und es hätte kein Blut aus seinem Körper fließen können, nachdem er gestochen worden war. Das wird jeder Mediziner bestätigen. Im Johannesevangelium 19:34 steht aber deutlich, dass Blut und Wasser aus seinem Körper flossen. „(…) sondern einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.“ Vom medizinischen und wissenschaftlichen Aspekt her muss er also, laut Johannes, am Leben gewesen sein.
- Als die Pharisäer Jesus baten, ihnen ein Zeichen als Beweis dafür, dass er wirklich ein Gesandter Gottes ist, zu zeigen, sagte er: „Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“ (Matthäus 12:40) Vernachlässigen wir im Moment die zeitliche Dimension, die nicht drei Tage und drei Nächte betrug, sondern einen Tag und zwei Nächte (von Freitag Nacht bis Samstag Nacht) und konzentrieren uns auf den entscheidenden Punkt von Jesus´ Aussage: Wie Jona! Jona war am Leben, als er im Bauch des Fisches war und genauso war auch Jesus am Leben.
Stimmst du mir zu, wenn ich sage, dass Jona am Leben war, als er aus dem Bauch des Wales ausgespuckt wurde?
C:Ja, so steht es in der Bibel.
M:Dann hat Jesus seine Prophezeiung also wahr gemacht, während er am Leben war. Jesus hat sogar selbst gesagt, dass er nicht am Kreuz gestorben ist. Früh am Sonntag morgen ist Maria Magdalena zum Grab Jesus´ gegangen, welches sie leer vorfand. Sie sah dort jemanden stehen, der aussah wie ein Gärtner, den sie aber bald als Jesus identifizierte. Sie wollte ihn anfassen, er aber entgegnete ihr: „Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.” Vielleicht wollte er nicht angefasst werden, da seine frischen Wunden ihm noch weh taten. „Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater“ heißt, dass er noch nicht tot war, sondern immer noch am Leben. Nach der vermeintlichen Kreuzigung dachten die Jünger, Jesus wäre nicht wie vorher in seinem Körper, sondern vergeistigt, denn wieder auferweckte Körper sind vergeistigt.
C:Einen Augenblick. Wie kommst du darauf, dass wieder auferweckte Körper vergeistigt sind?
M:Jesus sagt in der Bibel selbst, dass sie Engeln ähnlich sind.
C:Und wo in der Bibel steht das?
M:In Lukas 20:34-36: „Und Jesus sprach zu ihnen: ›Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten; welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind.‹“
Dann überzeugte Jesus die Jünger davon, dass er immer noch dieselbe Person war, indem er sie seine Hände und Füße berühren ließ. Als sie ihm immer noch nicht glaubten, bat er um etwas zu essen, damit er ihnen zeigen könne, dass er immer noch esse, wie jeder normale Mensch: „Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: ›Friede sei mit euch!‹ [Genau dies ist noch heute der Gruß der Muslime] Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. Und er sprach zu ihnen: ›Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe.‹ Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: ›Habt ihr hier etwas zu essen? Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor.‹ Und er nahm's und aß vor ihnen.“ (Lukas 24:36-41)
Nur lebendige Menschen nehmen Nahrung zu sich, nicht aber tote oder wiederauferstandene, wie Jesus laut Lukas sagte.
Wenn du immer noch glaubst, er wäre am Kreuz gestorben, dann muss er, laut Deuteronomium 13:6, ein falscher Prophet gewesen sein und von Gott verflucht: „Ein solcher Prophet oder Traumseher aber soll mit dem Tod bestraft werden.“(1) Und in Kapitel 21 geht es weiter: „Wenn jemand eine Sünde getan hat, die des Todes würdig ist, und wird getötet und man hängt ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn am selben Tage begraben - denn ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott - auf dass du dein Land nicht unrein machst, das dir der Herr, dein Gott, zum Erbe gibt.“ (Deuteronomium 21:22-23)
Im Grunde genommen bedeutet der Glaube an den Kreuztod, Jesus´ Prophetentum in Verruf zu bringen. Die Juden beharrten darauf, dass sie Jesus am Kreuz getötet hätten und sahen daher sein Prophetentum als falsch an.
Die Christen haben es Paulus zu verdanken, dass die Kirche ihnen die Lehre des Kreuztodes aufgedrängt hat und sie behauptet ja auch, er wäre für die Sündenvergebung nötig; folglich muss sie auch die Verfluchung Jesus´ akzeptieren. Allerdings sagte Jesus bekanntermaßen: „Der Sohn soll nicht für den Vater büßen und der Vater nicht für den Sohn.“ (Hesekiel 18:20) Und genauso: „Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ (Matthäus 15:9)
Diese Kirchendoktrin der Kreuzigung widerspricht der biblischen Lehre, die in Hosea 6:6 zu finden ist: „Liebe will ich, nicht Schlachtopfer, Gotteserkenntnis statt Brandopfer.“ Die Doktrin widerspricht sogar Jesus´ eigener Lehre: „Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“ (Matthäus 9:13) Und in Matthäus 12:7 sagte er auch: „Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt.“ Siehst du? Jesus sagte zweimal, dass er Barmherzigkeit von Gott will.
Aber die Doktrin der Kirche verurteilt Jesus, einen schuldlosen Propheten, zum Tod eines Verfluchten aufgrund der Worte von Paulus – und das ohne jeglichen Beweis. Aber sicherlich glauben die Christen, dass Jesus unschuldig war, oder nicht? Wir müssen unseren Verstand einsetzen, und bedenke die Worte von Jesus, Allahs Wohlgefallen auf ihm.
C:Natürlich war Jesus unschuldig, doch warum sollte uns die Kirche dazu zwingen an die Auferstehung zu glauben?
M:Es war Paulus, der die Auferstehung lehrte: „(...) Und einige von ihnen sprachen: ›Was will dieser Schwätzer sagen?‹ Andere aber: ›Es sieht so aus, als wolle er fremde Götter verkündigen.‹ Er hatte ihnen nämlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkündigt.“ (Apostelgeschichte 17:18) Paulus, der Jesus ja weder getroffen noch gesehen hatte, gab auch zu, dass die Auferstehung sein Evangelium ist: „Denk daran, dass Jesus Christus, der Nachkomme Davids, von den Toten auferstanden ist; so lautet mein Evangelium.“ (2. Timotheus 2:8)
Er war auch der erste, der Jesus zum Sohn Gottes erklärte: „Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, dass dieser Gottes Sohn sei.“ (Apostelgeschichte 9:20)
Lies dir diese Worte genau durch. Sie nannten Paulus einen Schwätzer, jemanden, der Unsinn spricht und meinten er wolle fremde Götter verkünden. Die Juden beteten nur einen Gott an, deswegen nannten sie Paulus einen Schwätzer und warfen ihn aus den Synagogen, in denen er das Konzept vom „Sohn Gottes“ verkündete, denn sie wussten, dass dies Gotteslästerung ist. Die Trinität ist also nicht die Lehre von Jesus, sondern von Paulus. Die sogenannten Christen sind Anhänger Paulus´ und nicht Jesus´.
C:Aber in Markus 16:19 steht, dass Jesus zum Himmel emporgehoben wurde und zur rechten Gottes sitzt. „Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er emporgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.“
M:Wie ich schon während der Diskussion über die Bibel erklärt habe, sind die Verse 9-20 von Markus 16 aus vielen Bibelversionen nachträglich herausgenommen worden. Schau dir zum Beispiel die Anmerkungen in der Revised Standard Version, der New American Standard Bible, oder der New World Translation der heiligen Schriftender Zeugen Jehovas an.(2) Wenn du trotzdem glaubst, dass Jesus göttlich ist, weil er in den Himmel emporgehoben wurde, warum glaubst du es dann von anderen Propheten nicht, die auch in den Himmel emporgehoben wurden?
C:Mir sind keine bekannt. Wer soll das gewesen sein?
M:Elija, wie im zweiten Brief an die Könige 2:11 und 12 zu lesen ist: „(...) Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor. Elischa sah es (…). Als er ihn nicht mehr sah, fasste er sein Gewand und riss es mitten entzwei.” Ebenso hat Gott Henoch emporgehoben: „Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen.“ (Genesis 5:24) Dies wird auch in Hebräer 11:5 gesagt: „Aufgrund des Glaubens wurde Henoch entrückt und musste nicht sterben; er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; vor der Entrückung erhielt er das Zeugnis, dass er Gott gefiel.“
C:Es scheint mir langsam so, als würde in der Bibel wirklich etwas anderes stehen, als die Kirche es uns heutzutage lehrt. Ich bin mir aber nicht ganz sicher warum sie das tut. Außerdem gibt es noch einige Fragen, die ich gerne mit dir diskutieren würde.
M:Nur zu, lass uns darüber sprechen!
(1)Zum besseren Verständnis sollten auch die ersten fünf Verse gelesen werden.
(2)Vgl. die deutschen Bibeln Neues Leben, die Lutherbibel von 1984, die Rev. Elberfelder, oder auch die Gute Nachricht Bibel.