4. DER GLAUBE AN DIE ENGEL(2/4)


Dr. Aḥmad ’Ibn ‘Abd-’r-Raḥmān al-Qāḍī

4.4 SIE LOBPREISEN ALLAH IN REIHEN

Aḷḷāh gab ihnen ein, Ihn zu lobpreisen und Seine Befehle auszuführen, und Er gab
ihnen die Kraft, sie durchzusetzen. Aḷḷāh  sagt:

„Und es gibt niemanden unter uns, der nicht einen bestimmten Platz hätte. Wahrlich, wir sind es, die sich (reihenweise) reihen, und wahrlich, wir sind es, die preisen“

(37:164-166)

und:

„… diejenigen, die bei deinem Herrn sind, preisen Ihn doch bei Nacht und Tag, ohne Überdruss zu empfinden.“

(41:38)

Aḷḷāh sagt auch:

„Sie […] lassen (darin) nicht nach“

(21:20)

Ḥakīm Ibn Ḫuzām, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:

„Als der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - einmal bei seinen Gefährten saß, fragte er sie: ‚Hört ihr, was ich höre?‘ Sie antworteten: ‚Wir hören nichts.‘ Er sagte: ‚Ich höre die Geräusche des Himmels und es steht ihm auch zu, Geräusche zu machen: Es gibt dort keine Handbreit Platz, wo nicht ein Engel sich niederwirft oder (sich zum Beten) hinstellt.“


Aṭ-Ṭabarāniyy in seinem Buch „Al-Muʽğam al-kabīr“ (Nr. 3122); siehe auch das Buch „Assilsilah Aṣ-Saḥīḥah“ von al-Albāniyy (Nr. 852).

4.5 SIE SIND (FÜR UNS) UNSICHTBA

Sie gehören zu einer verborgenen Welt und können von menschlichen Sinnesorganen im Diesseits nicht erfasst werden, außer von demjenigen, den Aḷḷāh dazu befähigt. So sah unser Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - den Engel Ğibrīl in seiner ursprünglichen Gestalt, wie Aḷḷāh ihn erschuf. Erst im Jenseits werden sie (für uns) sichtbar werden; Aḷḷāh  sagt:

„Am Tag, da sie die Engel sehen, an dem Tag wird es für die Übeltäter keine frohe Botschaft geben, und sie werden sagen: ‚Das sei (euch) verwehrt und versperrt!‘“

(25:22)

und:

„Und die Engel treten zu ihnen ein durch alle Tore“

(13:23)

Allerdings gab Aḷḷāh den Engeln die Fähigkeit, sich zu verwandeln und bspw.
menschliche Gestalt anzunehmen. Aḷḷāh  sagt:

„Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar“

(19:17)

sowie:

„Unsere Gesandten kamen bereits zu Ibrāhīm mit der frohen Botschaft. Sie sagten: „Frieden!“ Er sagte: „Friede!“ Er verweilte nicht lange, da brachte er ein gebratenes Kalb herbei. Als er aber sah, dass ihre Hände nicht danach hinlangten, fand er es von ihnen befremdlich, und er empfand Furcht vor ihnen. Sie sagten: „Fürchte dich nicht! Wir sind zu dem Volk Luṭs gesandt.“

(11:69-70)

Ebenso sagt Aḷḷāh:

„Und als Unsere Gesandten zu Lūṭ kamen, geriet er ihretwegen in eine böse Lage und war durch ihre Anwesenheit beklommen. Er sagte: „Das ist ein drangsalvoller Tag.“ Seine Leute kamen eilig zu ihm getrieben. Zuvor pflegten sie böse Taten zu begehen. Er sagte: „O mein Volk, dies hier sind meine Töchter, sie sind reiner für euch. So fürchtet Aḷḷāh und stürzt mich nicht um meiner Gäste willen in Schande! Gibt es denn unter euch keinen besonnenen Mann?“.

(11:77-78)

Die Engel, Aḷḷāhs Frieden sei auf ihnen, waren also in Gestalt von Männern gekommen. Dies verhielt sich auch so, als Ğibrīl einst als Mann in schneeweißer Kleidung und mit pechschwarzen Haaren zum Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - kam. Manchmal suchte er den Propheten in der Gestalt des Ṣaḥābiyy Diḥyah al-Kalbiyy auf, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm.

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