13.DIE GEFÄHRTEN(1/13)


Dr. Aḥmad ’Ibn ‘Abd-’r-Raḥmān al-Qāḍī

Als Gefährte wird bezeichnet, wer sich zu Lebzeiten als Gläubiger mit dem Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - persönlich traf und als Gläubiger starb. Die Gefährten, Aḷḷāhs Segen und Frieden auf ihnen, sind nach den Propheten die besten Menschen und ihr Zeitalter ist das beste dieser Gemeinschaft. Der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - sagte:

„Die besten Menschen sind meine Zeitgenossen“

Al-Buḫāriyy (Nr. 2652) und Muslim (Nr. 2533), berichtet von Ibn Masʽūd, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm.

und:

„Die besten meiner Gemeinschaft sind meine Zeitgenossen“

Al-Buḫāriyy (Nr. 3650) und Muslim (Nr. 2535), berichtet von ʽUmrān Ibn Ḥuṣayn, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihnen; hier wörtlich nach al-Buḫāriyy.

Sie sind alle rechtgeleitet, denn Aḷḷāh hat dazu auserwählt, Seinen Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - zu begleiten. Er läuterte sie, hatte Wohlgefallen an ihnen, vergab ihnen, beschrieb sie mit den edelsten Eigenschaften und bereitete sie bestens (auf ihre Aufgabe) vor. So sagt Aḷḷāh I:

„Muḥammad ist Aḷḷāhs Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Ungläubigen gegenüber hart, zueinander aber barmherzig. Du siehst sie sich verbeugen und niederwerfen, indem sie nach Huld von Aḷḷāh und Wohlgefallen trachten. Ihr Merkmal steht auf ihren Gesichtern durch die Niederwerfung. Das ist ihr Gleichnis in der Tora. Und ihr Gleichnis im Evangelium ist das eines Getreidefeldes, das seine Triebe hervorbringt und dann stärker werden lässt, so dass sie verdicken und ebenmäßig auf ihren Halmen stehen, so dass es den Anbauern gefällt. (Dies,) damit Er die Ungläubigen durch sie ergrimmen lasse. Aḷḷāh hat denjenigen von ihnen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, Vergebung und großartigen Lohn versprochen.“

(48:29)

Allerdings unterscheidet man zwischen allgemein und detailliert erwähnten Gruppen von Gefährten. Zu ersteren gehören folgende:

1. Die aus Mekka ausgewanderten (al-Muhāğirūn) sind besser als die Helfer aus Medina (al-Anṣār):Dies, weil die Auswanderer nicht nur die Auswanderung nach Medina(Hiğrah) vollzogen, sondern auch den Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - unterstützten, und weil Aḷḷāh sie an erster Stelle erwähnt:

„(Das gehört) den armen Auswanderern, die aus ihren Wohnstätten und von ihrem Besitz vertrieben worden sind, weil sie nach Huld von Aḷḷāh und Wohlgefallen trachten und Aḷḷāh und Seinem Gesandten helfen. Das sind die Wahrhaftigen. Und diejenigen, die in der Wohnstätte und im Glauben vor ihnen zu Hause waren, lieben (all die,) wer zu ihnen ausgewandert ist, und empfinden in ihren Brüsten kein Bedürfnis nach dem, was (diesen) gegeben worden ist, und sie ziehen (sie) sich selbst vor, auch wenn sie selbst Mangel erlitten. Und diejenigen, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt bleiben, das sind diejenigen, denen es wohl ergeht“

(59:8-9)

Er sagt auch:

„Die vorausgeeilten Ersten von den Auswanderern und den Helfern und diejenigen, die ihnen auf beste Weise gefolgt sind – Aḷḷāh hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Und Er hat für sie Gärten bereitet, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben; das ist der großartige Erfolg.“

(9:100)

und:

„Aḷḷāh hat die Reue des Propheten, der Auswanderer und der Helfer angenommen, die ihm in der Stunde der Bedrängnis folgten, nachdem die Herzen einer Gruppe von ihnen beinahe abgeschweift wären. Hierauf hat Er ihre Reue angenommen – gewiss, Er ist zu ihnen Gnädig und Barmherzig“

(9:117)

2. Diejenigen, die vor dem Abkommen von al-Ḥudaybiyyah(1) ausgaben (für den Erfolg der Religion) und auf Aḷḷāhs Weg kämpften, sind besser als diejenigen, die danach ausgaben und kämpften. Aḷḷāh sagt:

„Und was ist mit euch, dass ihr nicht auf Aḷḷāhs Weg ausgeben wollt, wo doch das Erbe der Himmel und der Erde Aḷḷāh gehört. Nicht gleich sind diejenigen von euch, die vor dem Sieg ausgegeben und gekämpft haben ... Diese haben eine höhere Rangstufe als diejenigen, die erst nachher ausgegeben und gekämpft haben. Allen aber hat Aḷḷāh das Beste versprochen.Und Aḷḷāh ist dessen, was ihr tut, Kundig.“

(57:10)

3. Diejenigen, die an der Schlacht von Badr teilnahmen:(2) Dies ist auf einen Ḥadīṯ des Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - zurückzuführen, in dem er zu ʽUmar, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm, bezüglich der Geschichte von Ḥāṭib Ibn Abī Baltaʽah(3) sagte:

„Er war bei Schlacht von Badr dabei. Wahrlich, Aḷḷāh schaute zu den Leuten von Badr und sprach: Tut, was ihr wollt, ich habe euch bereits vergeben!“

Al-Buḫāriyy (Nr. 3007) und Muslim (Nr. 2494), berichtet von ʽAliyy, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihm.

4. Diejenigen, die den Treueid unter dem Baum leisteten (Bayʽat ar-Riḍwān):(4) Aḷḷāh sagt:

„Aḷḷāh hatte ja Wohlgefallen an den Gläubigen, als sie dir unter dem Baum den Treueid leisteten. Er wusste, was in ihren Herzen war, und da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“.

(48:18)

Auch sagte der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm:

„Das Höllenfeuer betritt, so Allah will, keiner von den Leuten, die unter dem Baum den Treueid leisteten.“ 

Muslim (Nr. 2496), berichtet von Umm Mubaššir, Aḷḷāhs Wohlgefallen auf ihr.

المراجع

  1. Ein zehnjähriges Friedensabkommen zwischen den Muslimen und den mekkanischen Ungläubigen, das im 6. Jahr nach der Auswanderung des Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - nach Medina geschlossen wurde. (Anm. d. Ü.)
  2. Die erste bedeutende Schlacht zwischen den Muslimen und den mekkanischen Ungläubigen, im 2. Jahr nach der Auswanderung des Propheten - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - nach Medina. Sie endete mit dem Sieg der Muslime. (Anm. d. Ü.)
  3.  Vor der Eroberung von Mekka im 10. Jahr nach der Auswanderung nach Medina schickte Ḥāṭib Ibn Abī Baltaʽah eine Frau mit einem Schreiben nach Mekka, um die Quraiš vor dem bevorstehenden Vorstoß der Muslime zu warnen. Als der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - davon erfuhr, fragte er Ḥāṭib nach dem Grund. Da bat dieser um Vergebung und erklärte, es aus Angst um seine in Mekka zurückgelassene Familie getan zu haben. Daraufhin vergab ihm der Prophet. Aḷḷāh offenbarte in diesem Kontext folgenden Qur’ān-Vers: «0 die ihr glaubt, nehmt nicht Meine Feinde und eure Feinde zu Schutzherren, indem ihr ihnen Zuneigung entgegenbringt, wo sie doch das verleugnen, was von der Wahrheit zu euch gekommen ist, und den Gesandten und euch selbst vertreiben, weil ihr an Aḷḷāh, euren Herrn, glaubt. (Nehmt sie nicht zu Schutzherren), wenn ihr wirklich ausgezogen seid zum Abmühen auf Meinem Weg und im Trachten nach Meiner Zufriedenheit. (Tut das nicht, indem) ihr ihnen heimlich Zuneigung zeigt, wo Ich doch besser weiß, was ihr verbergt und was ihr offenlegt. Und wer von euch das tut, der ist fürwahr vom rechten Weg abgeirrt.» (60:1). (Anm. d. Ü.)
  4. Im 6. Jahr nach der Auswanderung nach Medina wollte der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - zusammen mit einer Gruppe seiner Gefährten die kleine Pilgerfahrt (ʽUmrah) verrichten. Dazu schickte er seinen Gefährten ʽUṯmān Ibn ʽAffān im Voraus nach Mekka, um mit dem dort herrschenden Stamm der Quraiš darüber zu verhandeln. Doch dieser hielt ʽUṯmān für drei Tage fest; da verbreitete sich das Gerücht, man hätte ihn umgebracht. Der Prophet - Aḷḷāhs Segen und Heil auf ihm - bat seine Gefährten daher, ihm einen Treueid auszusprechen, nämlich, dass sie nicht fliehen, sondern standhaft mit ihm zusammen kämpfen würden. (Anm. d. Ü.).


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